Geprüfter Industriemeister Metall: Deinen eigenen Plan fasse
Philipp KirstenZur Person
Jahrgang: 1995
Position: Ausbildungsleiter
Arbeitsort: Risa
Abschlüsse:
- Mittlere Reife
- Ausbildung zum Industriemechaniker
- 2016 Weiterbildung zum Ausbilder nach AEVO 2019 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister, Fachrichtung Metall
- 2020 Abschluss der Weiterbildung zum Geprüften Technischen Betriebswirt
Porträt von Philipp Kirsten zum Download (PDF, 576 KB)
Mutmacher Philipp Kirsten
Das Leben ist immer für Überraschungen gut. Man muss nur etwas daraus machen. Das war die Situation, in der Philipp Kirsten nach einem Schulwechsel, ein Jahr vor dem Abitur, feststellt:"Ich werde, trotz guter Noten, an dieser Schule kein Abitur machen. Ich werde überhaupt kein Abitur machen." Stattdessen überlegt Philipp Kirsten, was ihn wirklich interessiert: Arbeiten mit Metall. Er informiert sich umfassend über Berufe und Aufstiegschancen und nimmt sich schließlich etwas vor: Zuerst eine Ausbildung im nahegelegenen Stahlwerk, dann die Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister und dann mal sehen. "Dazu brauche ich kein Abitur, das mache ich jetzt" – das war der Plan.
Seine Eltern sind über den Abbruch des Gymnasiums nicht gerade erfreut. Doch die Erfolge kommen schnell: Nur zehn Minuten nach seinem Bewerbungsgespräch nimmt Philipp Kirsten schon die Zusage für seinen Ausbildungsplatz mit nach Hause. Vier Jahre später schließt er die Ausbildung zum Ausbilder an und arbeitet in der Betrieblichen Ausbildung mit. Wie geplant zieht er nebenberuflich die Weiterbildung zum Industriemeister durch. Während dieser Zeit wechselt der – wie er selbst sagt – "Industrieschlosser" als Ausbilder in die Personalabteilung, heute leitet er die gesamte Ausbildung des Unternehmens. Seine Eltern? Die sind heute mächtig stolz auf ihn.
So jung und schon Ausbildungsleiter? "Ich habe von unten angefangen und musste als Azubi auch mal die schmutzigen Ecken kehren. Die Kollegen wissen das und zollen mir dafür Respekt, denn ich weiß, was die Arbeit im Stahlwerk bedeutet." Wer weiß, was er will, braucht es nur umzusetzen? "Nicht ganz", antwortet Philipp Kirsten. "Der Lehrgang für den Industriemeister war manchmal schon hart. Zum Beispiel, wenn ich freitags Nachtschicht hatte und am Samstag um 8:00 Uhr der Unterricht los ging. Drei Mal in der Woche 110 Kilometer zum Lehrgang und 110 Kilometer wieder nach Hause fahren, da brauchte ich Durchhaltewillen und, noch wichtiger, Leute, die mich motivieren. Das hat die IHK-Lehrgangsbetreuung super gemacht. Außerdem waren die Dozenten eine Wucht. Die hatten die Praxis ‚im Blut‘ und wussten, wie es uns Teilnehmern geht. Sie haben uns angespornt und ziemlich gut auf unseren nächsten beruflichen Schritt vorbereitet, davon profitiere ich bis heute."
Ob er seinen Weg auch den heutigen Azubis im Unternehmen empfiehlt? "Zuerst zählt, dass sie ihre Ausbildung bestehen und wir sie übernehmen können. Ich erkläre ihnen auch die Chancen, die sie bei uns durch berufliche Weiterbildung haben – höhere Stelle braucht höheren Abschluss, das ist klar. Doch es muss auch nicht jeder Meister werden. Wir brauchen unbedingt auch die guten, zuverlässigen Facharbeiter. Es drängt niemand und die höhere Qualifizierung muss aus eigenem Antrieb erfolgen. Man muss etwas aus sich machen wollen."
Karrierestationen
2015 Berufseinstieg als Schlosser für die Stahlwerk-Instandhaltung |
Seit 2016 Mitarbeit in der Ausbildung |
Seit 2019 |
Ehrenamt |
Geprüfter Industriemeister Fachrichtung Metall: Weitere Materialien
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