Es gibt zahlreiche Aktionen, um die berufliche Ausbildung attraktiver zu machen. Die AzubiCard gehört mit dazu: Sie bietet Auszubildenden deutschlandweit eine Vielzahl von Vergünstigungen. Sebastian Klipp, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der IHK Trier, berichtet, wie aus einer regionalen Idee eine überregionale Aktion wurde.
Die „AzubiCard“ - eine Karte, viele Vorteile
Herr Klipp, wie entstand die Idee der AzubiCard?
Sebastian Klipp: Die Idee entwickelte sich aus dem Projekt „AZUBIkult“: Im Rahmen einer Kooperation mit dem Theater Trier konnten Auszubildende Resttickets für einen Euro an der Abendkasse kaufen. Das Handling – Flyer-Download, Ausdruck, Unterschrift Ausbildungsbetrieb – ließ aber wenig Spontanaktionen zu, und der Betrieb war quasi in die Freizeitaktivität involviert. Das wollten wir vereinfachen und kamen über diesen Gedanken zu einem Azubi-Ausweis auf die AzubiCard.
Was genau ist und kann die AzubiCard?
Die AzubiCard bietet eine Menge Vorteile. Konkret handelt es sich bei der AzubiCard um eine Karte mit individuellem QR-Code zum Ausbildungsstatus. Der Karteninhaber bzw. die Karteninhaberin lässt sie bei einem teilnehmenden Unternehmen auslesen und erhält dann den zugehörigen Rabatt, etwa an der Bowling-Bahn oder im Restaurant. Die Bandbreite umfasst deutschlandweit Bereiche wie Gastronomie oder Fitness. Sämtliche Angebote werden auf dem Portal „azubicard.de“ vorgestellt. Dort kann jedes interessierte Unternehmen eine Aktion einstellen.
Was sind die Benefits für teilnehmende Unternehmen?
Neben der dualen Ausbildung wollen wir mit der Aktion auch die regionale Wirtschaft fördern. Die AzubiCard macht Angebote von Unternehmen sichtbar – Azubis sind eine reizvolle junge Zielgruppe, die regional stark verwurzelt ist. Oftmals bleiben Azubis den Unternehmen später als Kundinnen oder Kunden erhalten. Die Unternehmen können ihre Angebote jederzeit anpassen oder beenden, was aber bisher in der Praxis so gut wie nie vorkam.
Welche Vorteile ziehen Auszubildende neben dem geldwerten Vorteil aus der Aktion?
Azubis haben ihren eigenen Ausweis, der ihnen Vergünstigungen verschafft und einen Zugriff auf Informationen rund um ihre Ausbildung gibt. Die AzubiCard bietet einen direkten Kontakt zur Ansprechperson bei der IHK. Genau das stärkt die Bindung zur IHK. Die AzubiCard ist für jede IHK offen.
Wie hat sich der Zulauf entwickelt?
Über die Jahre haben sich viele IHKs und auch andere Institutionen beteiligt. In 2024 sind es 53 Partner. Auch die Homepage entwickelt sich weiter. Waren es 2022 noch rund 900.000 Seitenaufrufe im Jahr, sind es Ende 2023 mehr als 1,2 Millionen gewesen. Auch einen weiteren Trend gibt es: Immer mehr Kammern verzichten auf den Versand der AzubiCard und setzen eine digitale Variante ein.
Was ist die größte Herausforderung im Projekt?
Diese Größenordnung und das schnelle Wachstum – naturgemäß. Aber wir bringen die AzubiCard weiter erfolgreich voran. Unser Fokus liegt seit jeher auf gemeinsamer Weiterentwicklung. Wir wollen Entscheidungen zusammen treffen und tragen. So bietet der jährliche Projekttag und der Newsticker allen interessierten IHKs die Möglichkeit, informiert zu sein und sich zu beteiligen.
Alle weiteren Informationen zur AzubiCard finden Auszubildende, Unternehmen und interessierte IHKs unter https://azubicard.de