KI-Scout (IHK)
Mit KI Mehrwerte für die Ausbildung generieren
Der IHK-Zertifikatslehrgang „KI-Scout (IHK)“ wurde als Zusatzqualifizierung speziell für Auszubildende und junge Fachkräfte entwickelt und erprobt. Die Idee: Nachwuchsfachkräfte brauchen lieber heute als morgen mehr Kompetenzen im Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI), um mit den KI-Entwicklungen in der Berufswelt mithalten zu können. Darüber hinaus, und daher auch der Titel des Lehrgangs, erstellen die Azubis während der Qualifizierung eine KI-Landkarte mit potenziell lohnenden KI-Anwendungsfällen speziell für ihren Ausbildungsbetrieb und erarbeiten für einen dieser Fälle einen Realisierungsplan als Abschluss-Projektarbeit. Zusammengefasst: Die Teilnahme am Lehrgang „KI-Scout (IHK)“ stellt eine konkrete Lösung dar, um
- die Ausbildung noch abwechslungsreicher und attraktiver zu machen,
- Auszubildende noch besser auf KI-Transformation ihres Berufes vorzubereiten und
- in Sachen KI zusätzliches Tempo in die Betriebe zu bringen.
Entwickelt wurde der Lehrgang von sieben IHKs, vier Auszubildenden sowie zwölf Fachexpertinnen und -experten. Wir sprachen mit Antonia Schulte, die mit ihrem Trainerkollegen, Wilhelm Klat, sowohl an der Konzeption beteiligt war als auch gemeinsam mit ihm den Lehrgang bereits erfolgreich durchgeführt hat.
Interview zum "KI-Scout (IHK)" mit Antonia Schulte
Zur Person:Antonia Schulte
- Expertin für Technologiebildung
- Geschäftsführerin der MINTkitchen GbR
- ausgebildete Gymnasial- und Gesamtschullehrerin
- Jahrgang 1989
Frau Schulte, wenn die Auszubildenden am IHK-Zertifikatslehrgang „KI-Scout (IHK)“ teilgenommen haben, sind sie in Sachen KI dann schlauer als ihre Ausbilderinnen und Ausbilder?
Antonia Schulte: Das hängt von den Ausbilderinnen und Ausbildern ab. Aber selbst wenn, was wäre schlimm daran? Beim Umgang mit Social Media sind viele junge Menschen auch erfahrener als manche ältere. Solche Situationen weisen darauf hin, dass wir alle, egal welches Alter wir haben, immer weiter lernen sollten. Denn nur so können wir mit den Entwicklungen Schritt halten, die unser gesellschaftliches Miteinander und unsere Arbeitswelt so umfassend verändern, wie es aktuell durch die KI geschieht.
Was war die Idee bei der Konzeption des Lehrgangs speziell für Auszubildende?
Zunächst einmal, und das ergänzt auch Ihre erste Frage, die Teilnahme am Lehrgang soll nicht einfach „nur“ Wissen vermitteln, sondern die Auszubildenden zu echten KI-Scouts qualifizieren. In vielen Unternehmen können die Azubis Pioniere in Sachen KI sein, die die KI-Transformation mit konkreten Impulsen ins Rollen bringen. Mit diesem Ziel vor Augen haben wir den Lehrgang in drei Phasen eingeteilt (1) KI kennenlernen, (2) KI selbst ausprobieren und unternehmensbezogene Anwendungsfälle finden und schließlich (3) einen geeigneten KI-Anwendungsfall im Detail ausarbeiten.
Was haben die Ausbilderinnen und Ausbilder davon, ihre Auszubildenden in den Lehrgang zu entsenden?
Wir müssen uns klar sein, dass es keine leichte Aufgabe ist, für eine Top-Ausbildung zu sorgen, die junge Erwachsene fachlich und persönlich begeistert, die sich auch außerhalb des Unternehmens herumspricht und die sie schließlich auch ans Unternehmen bindet. Die Teilnahme am „KI-Scout (IHK)“ hilft Ausbildenden dabei, betriebsnahes Know-how zum Zukunftsthema KI in die Ausbildung zu integrieren, ohne hierfür eigene Vorarbeit leisten zu müssen. Ich betone diesen Aspekt, weil KI alle Branchen und alle Unternehmensgrößen betrifft und sich eben nicht nur auf technikaffine Bereiche oder IT-Berufe beschränkt. Die Azubis brauchen keine KI- oder IT-Vorkenntnisse.
Die Teilnahme erfordert keine zusätzliche Begleitung durch die Ausbildenden und keine KI- oder IT-Vorkenntnisse der Azubis.
Wir bieten einen niederschwelligen Einstieg, der sich für wirklich jeden Ausbildungsbetrieb lohnt. Lassen Sie mich hier noch ergänzen, dass wir den „KI-Scout (IHK)“ ganz bewusst auch jungen Frauen in der Ausbildung empfehlen. Wir sehen in unserem Bildungssystem leider weiterhin, dass die MINT-Fächer noch immer männlich dominiert sind. Damit verschenken wir Potenzial auf allen Seiten: bei vielen weiblichen Auszubildenden und in den Unternehmen. Beim Thema KI sollte uns das nicht ebenso passieren. Die Technologie greift noch viel tiefer in unser Leben ein als die bisherige Digitalisierung, und sie wird alle Ausbildungsberufe verändern, auch solche, in denen Jungs seltener anzutreffen sind. Daher mein Appell: Wir brauchen ebenso weibliche KI-Scouts wie männliche, es schlummern überall Potenziale!
Das hört sich alles sehr durchdacht und engagiert an. Aber kann man Auszubildende wirklich nach ein paar Trainingsstunden mit den heutigen KI-Tools alleine im Beruf arbeiten lassen?
Nun, das ist nicht unser eigentliches Ziel des Lehrgangs. Denn KI ist viel mehr als zum Beispiel Chat GPT, DeepL oder Stable Diffusion. Es geht nicht um neue Tools im Werkzeugkasten, die man nach einer entsprechenden Qualifizierung einsetzt. Vielmehr ist KI dabei, die gesamte Berufswelt zu verändern. In Deutschland fangen wir gerade erst an, das Potenzial von KI auszuloten.
Künstliche Intelligenz ist kein IT-Thema, sondern betrifft alle Branchen.
Wir entdecken immer neue Einsatzmöglichkeiten und die KI-Systeme werden immer leistungsfähiger. Das führt in der Ausbildung dazu, dass es in vielen Unternehmen gar nicht möglich ist, die Azubis beim Erlernen von KI-Kompetenzen zu begleiten. Denn nur die wenigsten Mitarbeitenden verfügen selbst über ausreichende Erfahrung, um diese an die Auszubildenden weitergeben zu können. Das Thema KI wird aber die heutigen Jugendlichen und ihre beruflichen Entwicklungen viel umfänglicher beschäftigen als jede Generation vor ihnen.
Ausbilderinnen und Ausbilder müssen die Lernfortschritte ihrer Auszubildenden während des Lehrgangs doch auch begleiten.
Nicht beim „KI-Scout (IHK)“. Bei der Konzeption des Lehrgangs ist uns bewusst gewesen, dass die Unternehmen insgesamt, also nicht nur die Ausbildung, nach Wegen suchen, wie sie in das Thema KI einsteigen, die erforderlichen Kompetenzen aufbauen und das große Potenzial für sich erschließen können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass während des gesamten Lehrgangs keine Begleitung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder erforderlich ist. Die Azubis erhalten alles an die Hand, um sich das grundlegende Wissen rund um das Funktionieren von KI im Lehrgang selbst anzueignen und in ihrem Unternehmen auf die Suche nach sinnvollen KI-Anwendungsfällen zu gehen. Sie entwickeln sich zu echten Wegbereiterinnen bzw. Wegbereitern – Scouts eben. Sie bringen betriebsrelevante KI-Impulse ins Unternehmen und sie haben gelernt, was nötig ist, um ihre Ergebnisse auch gegenüber Berufserfahrenen überzeugend zu präsentieren. Ich kann nach der Durchführung der ersten Lehrgänge berichten, dass diese Zielsetzung tatsächlich erreicht wird. Nachdem die KI-Scouts ihre Projektarbeiten vorgestellt haben, nehmen die Betriebe das Thema KI – oft zum ersten Mal – ernsthaft auf die Agenda und setzen sich dafür ein, ihre Auszubildenden auch auf diesem Feld weiter arbeiten lassen zu können.
Welche Methoden und Lernformen kommen bei der Durchführung des Lehrgangs zum Einsatz?
An erster Stelle steht das selbstgesteuerte, projektbasierte Lernen, das wir als Trainerinnen und Trainer aber selbstverständlich initiieren, begleiten und führen. Uns geht es im Lehrgang ja auch nicht um eine definierte Lösung, sondern um den Weg zur eigenen Lösung. Die Auszubildenden lernen in gemeinsamen Workshops, sie erarbeiten sich wesentliche Wissensbausteine selbst, Stichwort: flipped classroom. Uns ist wichtig, dass die Azubis zuerst untereinander überlegen, was zum Beispiel die Anforderung „Machbarkeit“ bei einer KI-Anwendung für ihr Unternehmen bedeutet.
Der Lehrgang eignet sich für junge Frauen ebenso wie für junge Männer. Wir sollten ihr Potenzial nutzen, anstatt es zu ignorieren.
Das Lehrgangskonzept wiederum ermöglicht die Durchführung als reinen Präsenzlehrgang, als hybride Form, bei der sich Präsenz- und Online-Termine abwechseln, und ebenso als 100-Prozent-Online-Lehrgang. Die IHKs bzw. IHK-Bildungszentren können das ganz nach Bedarf und Anmeldungen variieren. Alle eingesetzten Trainerinnen und Trainer erhalten mit dem Lehrgangskonzept sowohl die vorgesehenen Wissensbausteine wie auch die detaillierten Empfehlungen für die didaktisch-methodische Realisierung.
Wer einen solchen Lehrgang entwickelt und durchführt, muss selbst über aktuelles KI-Know-how verfügen.
Richtig, an der Entwicklung des Lehrgangs hat mein Kooperationspartner Wilhelm Klat sehr großen Anteil. Er ist Spezialist für KI-Automation, beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema KI und hat in zahlreichen Unternehmen die unterschiedlichsten KI-Anwendungen eingeführt. Diese Erfahrungen sind zusammen mit meinem Wissen rund um eine praxisnahe Technologiebildung von Azubis bis hin zu Fach- und Führungskräften in die Konzeption eingeflossen. Das Lehrgangskonzept enthält somit neben den didaktischen Hinweisen und Leitlinien auch die nötigen KI-fachlichen Elemente, die andere Trainerinnen und Trainer nutzen können.
Für den Lehrgang ist ein ganzes Team aus Technik- und Didaktik-Fachleuten verantwortlich und als Dozenten-Duo haben Wilhelm Klat und ich auch erprobt, ob das alles funktioniert – und ja, das tut es.
Was antworten Sie Ausbilderinnen und Ausbildern, die unsicher sind, ob der Lehrgang für ihre Auszubildenden geeignet ist?
Vieles habe ich ja schon gesagt, aber ich möchte noch einmal betonen: KI ist kein IT-Thema! Die Technologie wird unsere gesamte Arbeitswelt verändern, sie wird sich auf jeden Beruf und jede Branche auswirken. Gute Ausbildung soll die jungen Erwachsenen, Jungs und Mädchen, auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten, deshalb gehört die frühzeitige, auch kritische Auseinandersetzung mit KI und ihren Potenzialen aus meiner Sicht dringend dazu.
Wenn sich Ausbildungsbetriebe dazu entscheiden, ihre Auszubildenden zusätzlich auch zu KI-Scouts weiterzubilden, dann sollten sie das meiner Meinung nach unbedingt auch auf ihrer Website klar und deutlich herausstellen. Denn viele junge Erwachsene verstehen, dass mit dem Stichwort KI bedeutende Veränderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft verbunden sind. Wenn sie sehen, dass ein Unternehmen den Stellenwert des Themas erkannt hat und seine Nachwuchskräfte entsprechend darauf vorbereitet, ist das ein wichtiger Pluspunkt. Für manche Bewerberinnen bzw. Bewerber stellt das genau das Extra dar, auf das es ankommt.
Wer sich jetzt immer noch nicht sicher ist, ob der Lehrgang für die Auszubildenden geeignet ist, sollte es einfach einmal darauf ankommen lassen. Ich bin überzeugt, wenn der oder die erste KI-Scout im Unternehmen die KI-Landkarte vorstellt und den ersten wirklich praktischen und nützlichen Anwendungsfall präsentiert, öffnen sich auch die Türen für die nächsten KI-Qualifizierungen nicht nur der Auszubildenden.
Frau Schulte, vielen Dank für Ihre Erläuterungen und die Verdeutlichung der Dringlichkeit, die Herausforderung KI-Transformation jetzt in den Unternehmen und in der Ausbildung anzunehmen. Wir drücken die Daumen, dass ganz viele KI-Scouts die nötigen Startimpulse in die Unternehmen tragen werden.
Lehrgang in drei Phasen
KI kennenlernen |
Als erstes schauen die Trainerinnen und Trainer gemeinsam mit den Teilnehmenden unter die KI-Motorhaube. Wie lernt eine KI eigentlich? Was bedeutet es, eine KI zu trainieren und wie unterscheidet sich das vom Programmieren? |
KI selbst ausprobieren und unternehmensbezogene Anwendungsfälle finden |
In der zweiten Phase geht es darum, KI-Tools praktisch auszuprobieren. Immer mit dem Fokus, auf systematische Weise Anwendungsfälle zu entdecken, bei denen KI im eigenen Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden könnte. In dieser Phase stehen auch die wichtigen Rahmenbedingungen wie der Datenschutz und die Datensicherheit auf dem Programm. Zudem werden die Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit sowie die ethischen Fragen diskutiert, die der Einsatz von KI aufwirft. Im Ergebnis entsteht eine KI-Landkarte, die aufzeigt, wo im Unternehmen der Einsatz von KI denkbar, vertretbar und mit realistischem Aufwand auch realisierbar wäre. Allein dieser Output lohnt sich für die Unternehmen, denn vielen Entscheiderinnen und Entscheidern ist derzeit (noch) nicht klar, dass der Einstieg in die KI-Transformation im ersten Schritt auch mit sehr schlanken Lösungen machbar ist. Die Auszubildenden trainieren während dieser Phase zugleich, Zusammenhänge und Arbeitsprozesse im Unternehmen bzw. in ihrem zukünftigen Berufsumfeld zu verstehen, sich mit der Wirtschaftlichkeit von KI-Projekten zu beschäftigen und Risiken abzuwägen. Diese Kompetenzen helfen ihnen auch bei vielen anderen beruflichen Aufgaben. |
Geeigneten KI-Anwendungsfall im Detail ausarbeiten |
In der dritten Phase des Lehrgangs, die mit der zweiten eng verzahnt ist, arbeiten die Azubis einen Anwendungsfall als ihre Projektarbeit bis hin zu einem Umsetzungsplan aus. Dazu gehört beispielsweise auch eine Kosten-Nutzen-Analyse, denn es sollen zu 100 Prozent betriebsrelevante Ergebnisse entwickelt werden. Die Projektarbeit soll den Ausbilderinnen bzw. Ausbildern sowie den Leitungen der für den ausgewählten Anwendungsfall relevanten Abteilungen präsentiert werden. Oft nehmen sich auch die Geschäftsführenden die Zeit, um sich darüber zu informieren, was ihre Azubis hier erarbeitet haben. |
Beispiel: Einer der Teilnehmenden hatte mit einem einfachen Modellaufbau den Einsatz einer sehenden KI in der internen Logistik entwickelt. Nach der Präsentation genehmigte die Geschäftsführung sofort ein Budget, um diese Idee mit einer professionellen Ausstattung von Kameras und Rechnern zu realisieren.
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3 Fragen an Jan-Frederik Lange
Frage: Ihr Auszubildender hat am „KI-Scout (IHK)“ teilgenommen, wie sind Sie auf den Lehrgang aufmerksam geworden?
Antwort: Über den IHK-Newsletter der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld.
Frage: Inwiefern fördern das Angebot und die Teilnahme die Attraktivität der Ausbildung in Ihrem Unternehmen?
Antwort: Für den teilnehmenden Azubi bietet das Format eine gute Bereicherung. Es werden allerdings gezielt Azubis ausgesucht, welche besonders an dem Thema interessiert sind. Daher kann die Frage nicht pauschal beantwortet werden.
Durch den „KI-Scout (IHK)“ hat der Azubi die Möglichkeit bekommen, an entsprechenden Projekten zu arbeiten und somit dem Fachbereich einen Mehrwert zu bringen.
Frage: Wie geht es mit dem Thema KI bei Ihnen in der Ausbildung und im Unternehmen weiter?
Antwort: In Zukunft sollen weitere interessierte Azubis an dem Format teilnehmen. Interne KI-Projekte hat es bereits vor dem Format gegeben und wird es auch in Zukunft geben. Im Rahmen der Ausbildung wird es, nach aktuellem Stand, keinen „KI-Kurs“ o. ä. geben.
3 Fragen an Justus Küpke
Frage: Mit welchem Gefühl/welcher Erwartung bist Du in den Lehrgang gestartet?
Antwort: Ich bin mit Neugier und der Erwartung in den Lehrgang gestartet, ein besseres Verständnis für künstliche Intelligenz zu bekommen und herauszufinden, wie ich diese in meinem beruflichen Umfeld einsetzen kann.
Frage: Welche Impulse/Erfahrungen/Anregungen hast Du für Dich/für Deinen zukünftigen Beruf/für Dein Unternehmen mitnehmen können?
Antwort: KI bietet in der Automatisierungstechnik enorme Potenziale zur Prozessoptimierung. Während des Lehrgangs habe ich eine breite Palette von KI-Tools sowie deren Funktionsweise kennengelernt, mich jedoch auch mit Themen wie Ethik und Datenschutz im Bezug auf KI-Anwendung beschäftigt. Das erlangte Wissen erleichtert es mir deutlich, Anwendungsfälle für KI-Anwendungen zu identifizieren und umzusetzen.
Frage: Wie werden die von Dir im Lehrgang erarbeiteten Ansätze für KI-Anwendungen im Unternehmen weiter verwertet?
Antwort: Die von mir erarbeiteten Anwendungsfälle finden großen Anklang. So entwickele ich aktuell eine KI-gestützte Kameralösung, um in unserem Distributionszentrum Leerbehälter auf der Förderstrecke zu kontrollieren. Ebenfalls wurde mir innerhalb meiner Ausbildung ein Einsatz in unserem KI- & Landtechnik Innovation Hub ermöglicht, in welchem ich bei laufenden Projekten aktiv mitwirken konnte.
3 Fragen an Sabrina Ebers
Frage: Ihre Auszubildende hat am „KI-Scout (IHK)“ teilgenommen, wie sind Sie auf den Lehrgang aufmerksam geworden?
Antwort: Eine Mitarbeiterin der IHK Arnsberg hat uns auf den Lehrgang "KI-Scout (IHK)" aufmerksam gemacht. In einem Telefonat wurde mir von der neuen Qualifizierung berichtet. Von der Idee, das Thema Künstliche Intelligenz durch die Auszubildenden ins Unternehmen zu tragen, war ich sofort begeistert. Viele Unternehmen stehen noch ganz am Anfang – so auch wir. Durch den Lehrgang erhoffen wir uns nicht nur eine fundierte Ausbildung für unsere Auszubildenden, sondern auch neue Impulse und Ideen für den Einsatz von KI in unserem Unternehmen.
Frage: Inwiefern fördern das Angebot und die Teilnahme die Attraktivität der Ausbildung in Ihrem Unternehmen?
Antwort: Das Angebot und die Teilnahme an diesem Lehrgang stärken die Attraktivität unserer Ausbildung, indem wir unseren Auszubildenden die Möglichkeit bieten, sich in einem zukunftsweisenden Bereich wie der künstlichen Intelligenz zu engagieren. Dies zeigt unser Engagement für innovative Ausbildungsmöglichkeiten und unterstreicht unser Interesse daran, unseren Auszubildenden relevante und zukunftsorientierte Fähigkeiten zu vermitteln.
Frage: Wie geht es mit dem Thema KI bei Ihnen in der Ausbildung und im Unternehmen weiter?
Antwort: Wir planen, das Thema Künstliche Intelligenz weiterhin aktiv in unsere Ausbildung zu integrieren, um sicherzustellen, dass unsere Auszubildenden mit den neuesten Entwicklungen und Anwendungen in diesem Bereich vertraut sind. Im Unternehmen streben wir danach, KI verstärkt in verschiedenen Bereichen einzusetzen, um Effizienzsteigerungen und innovative Lösungen zu erzielen. Wir werden weiterhin in Schulungen und Ressourcen investieren, um sicherzustellen, dass unsere Mitarbeitenden und Auszubildenden über das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten im Bereich KI verfügen, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern.
3 Fragen an Sophia Hamm
Frage: Mit welchem Gefühl/welcher Erwartung bist Du in den Lehrgang gestartet?
Antwort: Ich war neugierig darauf, etwas über KI zu erfahren und zu lernen, wie man mit dem Einsatz seine Arbeit einfacher gestalten kann. Da ich vorab wusste, dass der Lehrgang keine Vorkenntnisse erfordert, konnte ich auch ohne besonderes KI-Wissen mit einem guten Gefühl in den Lehrgang starten. Außerdem fand ich es schön, auf diese Weise andere Auszubildende mit ähnlichen Interessen kennenzulernen.
Frage: Welche Impulse/Erfahrungen/Anregungen hast Du für Dich/für Deinen zukünftigen Beruf/für Dein Unternehmen mitnehmen können?
Antwort: Ich habe für mich mitgenommen, dass es in Bezug auf KI wichtig ist, stets die Augen offen zu halten. Seien es neue Tools bzw. Entwicklungen im Bereich der KI oder das Entdecken weiterer Anwendungsfälle, die durch KI optimiert werden könnten. Ich bin aber allgemein davon beeindruckt, was mit KI schon alles möglich ist und wo wir im Alltag mit ihr zu tun haben, ohne es überhaupt zu merken.
Frage: Wie werden die von Dir im Lehrgang erarbeiteten Ansätze für KI-Anwendungen im Unternehmen weiter verwertet?
Antwort: Insgesamt kamen meine Vorschläge alle sehr gut an und ein paar meiner Anwendungsfälle werden tatsächlich schon umgesetzt. Bei den komplexeren Fällen gucken wir gemeinsam, wie man diese umsetzen könnte und ob sich die Umsetzung insgesamt lohnen würde. Meine erarbeitete KI-Landkarte für EGGER wird von einem gewerblichen Auszubildenden, der aktuell an dem "KI-Scout (IHK)"-Lehrgang teilnimmt, erweitert, sodass diese dann bald auch alle Bereiche des Unternehmens umfasst.